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Wirtschaft, Umwelt

Rehlinger kritisiert Merz: “Angriff auf die Zukunft der Stahlindustrie”

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger hat scharfe Kritik an CDU-Chef Friedrich Merz geübt, nachdem dieser Zweifel an der Zukunft von grünem Stahl geäußert hatte.

Rehlinger wirft Merz vor, die Zukunft zehntausender Stahlarbeiter in Deutschland zu gefährden und grundlegende Entwicklungen in der deutschen Schlüsselindustrie zu ignorieren.


Friedrich Merz versteht nichts von dieser deutschen Schlüsselindustrie
Anke Rehlinger

„Friedrich Merz legt die Axt an die Zukunft zehntausender Stahlarbeiter in Deutschland“, erklärte Rehlinger deutlich. Ihre Kritik zielt nicht nur auf die fehlende Unterstützung für grüne Technologien, sondern auch auf die potenziellen wirtschaftlichen Schäden: „Viele Investitionsentscheidungen sind getroffen, wer jetzt noch umkehren will, vernichtet Milliarden und treibt Stahlunternehmen in den Ruin.“

Rehlinger betont, dass die Umstellung auf nachhaltigen Stahl längst in vollem Gange sei, sowohl durch Unternehmen als auch durch Gewerkschaften, und fordert von politischen Entscheidungsträgern Verantwortung und Weitblick. „Friedrich Merz versteht nichts von dieser deutschen Schlüsselindustrie“, so die Ministerpräsidentin weiter.

Auch richtete sie einen Appell an ihren Amtskollegen Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen: „Ich hoffe sehr, dass mein NRW-Kollege Hendrik Wüst das nicht so stehen lässt.“ Wüst, dessen Bundesland ebenfalls eine starke Stahlindustrie beherbergt, müsse sich klar gegen die Aussagen von Merz positionieren.

Rehlinger räumt ein, dass der Ausbau von Wasserstofftechnologien und die Förderung grüner Leitmärkte mit Herausforderungen verbunden seien, fordert jedoch ein aktives Handeln statt eines Rückzugs. „Es ist richtig, dass noch viele Herausforderungen anstehen beim Wasserstoff und für grüne Leitmärkte, aber verantwortliche Politiker sollten das anpacken, statt zurückzuweichen.“

Die Debatte um die Zukunft des grünen Stahls zeigt, wie kontrovers die Transformation traditioneller Industrien in Richtung Nachhaltigkeit derzeit in Deutschland diskutiert wird. Während Unternehmen wie Saarstahl & Dillinger bereits Milliarden in grüne Technologien investieren, setzt Merz offenbar auf Skepsis – ein Kurs, der insbesondere in stahlgeprägten Regionen für Unruhe sorgt.


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